Vom Etosha weiter in Richtung Caprivi Streifen

Für den Abend hatten wir eine Unterkunft außerhalb des Etosha Parks ausgewählt, die Mushara Lodge. Nach unserem Erlebnis am Vorabend kamen wir uns dort wie in einem anderen Film vor. Die Lodge war urig und hochmodern zugleich. Das Haupthaus war wunderschön und gemütlich mit natürlichen Materialien eingerichtet und lud zum Verweilen ein. Die Zelte waren perfekt ausgestattet aber durchgängig auf „alt gemacht“. Kurz gesagt: Wir fühlten uns pudelwohl und fragten uns, warum wir nicht gleich zwei Nächte gebucht hatten. Das Abendessen entsprach dann voll und ganz unseren Erwartungen und wurde von Wein, Gin Tonics und einem abschließenden doppelten Kalua Likör begleitet. Die Getränkerechnung fiel entsprechend ein bisschen höher aus, aber was soll‘s. Am nächsten Tag ging es dann weiter zu unserem Zwischenstop in Rundu. Diese Übernachtung hatte einzig den Zweck, die lange Strecke nach Divundu zu überbrücken. Das Navi führte uns leider über nervige Sandpisten statt der längeren Route über Asphaltstraßen. Positiver Nebeneffekt:  Wir kamen am großen Baobab Baum vorbei, den wir nach kurzer Expedition zu Fuß erreichen konnten. Die kleine Wanderung war sehr angenehm und der Baobab wirklich verdammt groß und alt. Als wir in Rundu ankamen, dachten wir gleich an die Luxuslodge vom Vorabend zurück. Niilos Guesthouse war sicherlich die günstigste Unterkunft der Reise, der Luxus hielt sich aber leider auch in Grenzen. Das W-Lan funktionierte mal wieder nicht gescheit und der von Mauern umgebene Innenhof war nicht gerade einladend. Ich nutzte die Gelegenheit, um mit dem Autovermieter bezüglich des abhanden gekommenen Reifens zu telefonieren. Ich hatte ja eher mit einem „Ein Ersatzreifen reicht ja auch“ gerechnet. Stattdessen wollte uns Asco einen neuen Reifen samt Halterung nach Rundu schicken, wo er in einer lokalen Werkstatt am nächsten Morgen um 9 Uhr montiert werden sollte. Wir waren gespannt,ob das wohl klappen würde. Am Abend reservierten wir einen Tisch in einer vom Reiseführer empfohlenen Lodge. Als wir dort ankamen, trauten Sebastian und ich unsere Augen nicht: Es war exakt unsere Unterkunft von vor 5 Jahren gewesen. Aus gutem Grund konnte ich mich an die Qualität des Essens nicht mehr erinnern: Es war einfach nichtssagend. Die Karte hatte zwar 10 Seiten, das meiste davon gab es aber schlicht und einfach nicht. Stichwort „We don’t have“. Interessant fand ich auch die Frage, ob wir zu einer bestimmten Zeit essen wollten, nachdem wir ja bereits am Tisch waren und bestellt hatten. Alles irgendwie nicht so toll.

Das Frühstück am nächsten Morgen war ebenfalls sehr einfach und wir wollten Rundu so schnell wie möglich aus unseren Erinnerungen streichen. Positiv verlief dann aber noch die Montage des Ersatzreifens. Innerhalb einer Stunde war alles erledigt und die Werkstatt hat sogar noch den Kuhfänger festgezogen, der schon verdächtig am Wackeln war. Wir durften das Geschehen zusammen mit dem Wachhund von Plastikstühlen beobachten, die uns die Chefin nach draußen bringen ließ. Gegen 10 Uhr verließen wir Rundu in Richtung Divundu, wo die Ndowu Lodge unser nächstes Ziel war.

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